Die Gruppe der Vegetarier
Vegetarier verzichten auf den Verzehr jeglicher Lebensmittel tierischen Ursprungs, also weder Fleisch noch Fisch, weder Milch noch Eier. Sie befolgen eine Kostform, bei der nur noch pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte o.ä. verwendet werden. Der Begriff Vegetarier leitet sich von „Vegetabilien“ (pflanzliche Lebensmittel) ab.
Ovo-lacto-Vegetarier sind jene, die auch Eier und Milch, oder Produkte die solche beinhalten, essen/trinken. Weil die Versorgung des Körpers mit essenziellen Eiweißen bei rein pflanzlicher Ernährung kritisch ist, stellt diese Lebensmittelgruppe eine sinnvolle Ergänzung dar.
Bei Lacto-Vegetariern beschränkt sich diese Ergänzung auf Milch und Produkten daraus.
Pescetarier sind (von italienisch pesce „Fisch“) solche, auf den Verzehr von Fleisch, aber jedoch nicht auf Fisch verzichten. Im Allgemeinen werden auch Eier und Milch gegessen sowie teilweise Krebs- und Weichtiere. Der zusätzliche Verzehr von Fisch liefert dem Körper nicht nur wertvolleres Eiweiß, sondern auch Omega-3-Fettsäuren und weitere, die in pflanzlichen Lebensmitteln überhaupt nicht oder nur in Spuren zu finden sind. Nachteilig gegenüber einer vegetarischen Ernährung kann die Belastung von Speisefischen mit Umweltgiften sein.
Veganer haben sich aus den Vegetariern entwickelt; dabei wird nicht nur bei Lebensmitteln auf jeglichen tierischen Ursprung verzichtet. Ein „richtiger“ Veganer verzichtet oder meidet zumindest auch andere Tierprodukte wie Leder, Fell, Horn usw. und lehnt sogar jegliche Formen der Nutzung von Tieren ab, seien es Tierversuche oder Sporttiere/Lasttiere. Dabei stützt man sich auf Argumente aus den Bereichen Tierethik, Umweltschutz, Welthunger, Gesundheit und Religion.
Der Flexitarier
Als diese Bezeichnung erstmals auftauchte, hatte sie noch eine etwas andere Bedeutung. Darunter fanden sich Personen, die sich überwiegend vegetarisch ernährten, dabei gelegentlich den Verzehr tierischer Produkte wie Eier, Milch/Milchprodukte, oder sogar Fisch und Fleisch zuließen.
Längst ist der Begriff „verharmlost“, auch bekannt als Freizeit- oder Wochenend-Vegetarier. Dabei steckt doch eigentlich ein rudimentäres Verhalten dahinter, denn unsere Vorfahren mussten beim Speiseplan flexibel bleiben, es war möglich pflanzliche Nahrung zu sammeln und zeitlich begrenzt zu bewahren; Fisch oder Fleisch waren vom Jagdglück abhängig. Übrigens waren unsere Vorfahren auch Intervall-Fastende…..bei Hunger hatte man entweder gesammelt oder gejagt, oder man blieb hungrig….bis wieder etwas zu beißen verfügbar war.
Die Liste ließe sich noch weiter schreiben. Von Frutariern bis Paleo-Ernährung, ich frage mich meist zuerst, ob das eine Modeerscheinung oder Notwendigkeit ist.
Ich finde es nicht zwingend notwendig, dem einen Namen zu geben. Wichtig und sinnvoll ist in meinen Augen, sich immer konstruktiv damit auseinander zu setzen. Wo hat es seinen Ursprung? Was sind die Beweggründe, welchen Hintergrund hat es? Einen medizinischen? Politischen? oder sonstigen?
Ich persönlich entscheide nach zwei Kriterien:
- Tut es mir gut? Vertrage ich es? Das kann eine Apfelsorte sein die mir im Hals kratzt, oder eine Speise die mir Sodbrennen macht. Vor allem aber, ob es für eine ausgewogene Zusammenstellung in Frage kommt. Jeder sollte lernen mit welcher Zusammenstellung er sich gut und gesund fühlt.
- Kann ich meine Meinung berücksichtigen? z.B. sehe ich nicht ein warum Zwiebeln oder Kartoffeln aus Ägypten kommen sollen; warum ist eine Gurke eingeschweißt? USW. …das sind Themen, die nicht aus dem ernährungsphysiologischen Bereich kommen, sondern aus Verhalten und Konsum, Politik und Gesellschaft.
Natürlich kommen noch viele weitere „Kleinigkeiten“ in Deine Entscheidung rein.
Schreibe sie mal auf, und dann ordne sie in Kategorien ein. Welche sind Deine Kriterien?
Genuss mit allen Sinnen – wenn´s noch geht.