eine kulinarische Reise von den Alpen in den Süden (2004)
Aus meinem Bücherregal, und eines meiner Lieblingsbücher.
Die drei Autoren waren so clever, den Inhalt nach der klassischen Menüreihenfolge zu gliedern:
kalte Vorspeisen, Suppen, warme Vorspeisen, Fischgerichte, Fleisch, Saucen und Brühen, Sättigungsbeilagen, Gemüsebeilagen, Süßspeisen und Nachtische. Daraus lässt sich schon mal der gigantische Umfang erahnen.
Darüber hinaus gibt es spannende Kapitel zur Vorratskammer und Getränken und Buffets.
Die Autoren haben sich außerdem Gedanken gemacht, und im Glossar über 150 Begriffe noch stichhaltig erklärt, so dass es kaum passieren sollte, etwas nicht zu verstehen. Und noch in der Einleitung findet sich eine Liste mit Südtiroler Küchensprache nebst Übersetzung! Als auch ein kulinarisches Wörterbuch für Italien! Damit auch jeder Leser das richtige unter Marillen versteht….. (Aprikosen).
absolute Argumente für dieses Buch:
- es beinhaltet alles Wissenswerte, selbst die Geschichte kommt neben den wichtigsten Grundlagen zu Wort.
- Die Zutatenmengen sind auf kleine Haushalte abgestimmt und für 4 bis 6 Personen angegeben.
- Zutaten sind in Form einer Einkaufsliste geschrieben.
das ähnelt dann schon sehr den heutigen Apps….. - neben der Fülle an Rezepten ist es voll mit Wissen, ob zum schnellen Nachlesen, oder zum kurzweiligen Studium. Es bietet auch ohne in der Küche zu stehen eine interessante Lektüre, denn es macht Lust und Appetit.
Die Rezeptauswahl berücksichtigt alle gängigen Standards der Tiroler, der italienischen und der internationalen Küche. Dennoch ist klar der Trend zu erkennen, wie sich die Küche entwickelt hat oder noch entwickeln wird. So finden sich neben Schlutzkrapfen und Knödeln genauso Carpaccio oder Schokoladenmousse. Und das ist gut so, ich habe damals Südtirol als weltoffen, und vor allem weltklassig kennen gelernt.
Von St. Moritz aus bin ich mit einem Kollegen aus Südtirol zu ihm nach Hause, wir waren dann oberhalb des Kalterer Sees Essen gegangen; wie sich herausstellt, kannten sich nicht nur alle, sondern Frau Wirtin hatte mit unserem Torrone-Parfait bereits an der Weltmeisterschaft der Patissiers gepunktet. Das Rezept haben wir allerdings nicht bekommen können.
Nach meiner Zeit in der Schweiz war ich nämlich zum Arbeiten in Südtirol, das ich vom Gleitschirmfliegen schon einigermaßen kannte. Und irgendwann….. halfen mir die 10 Rezepte für Parfaits (Halbgefrorenes) dabei, auch mal wie die Weltmeister ein Dessert zu machen….
Nun werden wir alle älter und entwickeln uns – hoffentlich – weiter. In den vergangenen Jahren hat sich für mich immer wieder bewährt, auf ein grundsolides Handwerk blicken zu können. Erstaunlicherweise sind es die Klassiker oder eben das vorgestellt Buch, in dem ich immer wieder aufs Neue fündig werde und Inspiration finde.
Denn egal welche Länderküche man sich ansieht: FROM NOSE TO TAIL (von der Nase bis zum Schwanz) gilt doch für uns alle. Was manche heutzutage als Trend begreifen, war vor Jahren schon einmal Standard. Und ist auch die Grundlage für mein Handwerk.
In Deutschland ist „Der junge Koch“ die Bibel bis zur Gesellenprüfung, bei den italienischen Tirolern leistet es das vorgestellte Buch. Auf über 500 Seiten wird einfach nichts ausgelassen; wann immer ich etwas gesucht habe, in diesem Buch habe ich – wirklich immer – dazu etwas gefunden. Benützerfreundlich aufgebaut, ohne Küchenlatein, damit auch Einsteiger daran Freude haben. Die hatte wohl auch Eckart Witzigmann, von dem ein Grußwort abgedruckt ist.
Die Kenntnis der Küchen dieser Welt öffnet Dir neue Horizonte für Deinen Speiseplan.
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Genuss mit allen Sinnen, eine Empfehlung von mir und Eckart Witzigmann.