Hier berichte ich Dir, wie ich 10 kg losgeworden bin.
Fett wird vom Körper als Depot angelegt; dabei möchten wir es doch verbrennen.
Wenn Du über Dein Essen mehr Kohlenhydrate (KH) als verwertbar aufnimmst, entsteht ein Energieüberschuss, der auf Dauer zu Übergewicht führt. Dies geschieht, weil überschüssige KH schnell und unkompliziert in Fett umgebaut und deponiert werden. Sie können in Form von Glykogen auch kurzzeitig als Energiereserve in der Leber gespeichert werden; in unserer Wohlstandsgesellschaft wohl eher unnötig. Warum zum Teufel also nicht einfach die (heiß geliebten) Kohlenhydrate wie Nudeln, Kartoffeln, Reis, Brot etc. weglassen, und sofort purzeln die Pfunde?
Du möchtest ja deinen Körper dazu bewegen, das Depotfett zu verbrennen. Nimm ihm die Möglichkeit, KH als Fett zu deponieren; mit den Mahlzeiten gibt´s also Fett/KH zum Verbrennen für den Energie-Grund-Bedarf, und Eiweiß als Baustoff; sehr sehr vereinfacht ausgedrückt.
Ende November 2020 bin ich damit gestartet, Depotfett zu „eliminieren“.
Für mich persönlich habe ich festgestellt:
- dass das Gewicht nicht einfach schwindet in dem die Essgewohnheiten geändert werden.
- die Essenszeiten einen starken Einfluss darauf haben, ob und wie sehr verbrannt oder gebunkert wird. Der nächtliche Türöffner (Kühlschrank) eingeschlossen.
- dass Muskelmasse schwerer ist als Fettgewebe, ich konnte die stärker gewordenen Bauchmuskeln unter dem Speck fühlen, nur nicht sehen.
- ich bin ein 2 aus 3 Typ, d.h. kurzzeitig werden 3 kg weniger auf der Waage angezeigt, ich habe aber tatsächlich nur 2 kg platt gemacht.
- dass es ohne körperliche Bewegung nicht geht
- nur Krafttraining gar nicht „schön“ sichtbar wird, weil das Oberflächenfett bleibt
- dass körperliches Training einen Kalorien- und Gewichts-Burner wie z.B. Laufen enthalten sollte
- Alkohol unverschämt viel Kalorien liefert.
- dass es ganz mies ist, das Dehnen von Körperpartien zu vernachlässigen
- dass Du deine persönliche Kombination aus Muskelaufbau, Entspannung z.B. Yoga, und Ausdauertraining wie Laufen oder Radeln finden musst.
- dass mein Motorradunfall vom 01.04.21 zwar 2 Monate meiner Trainingszeit raubt, ich aber nicht mehr zugenommen habe. Ich habe mich daran gewöhnt.
Der Anstoß war die schwierigste Phase. Die erste Zeit – also bis ein Körper begeift, dass er Fett verbrennen soll – dauert bei jedem unterschiedlich lange. Deswegen ist durchhalten angesagt, und genaues beobachten der Veränderungen, sofern sie sich einstellen. Um zu reagieren, wenn keine Veränderungen stattfinden. Und zu reagieren, wenn Du Veränderungen feststellst. Du musst lernen, welches Maß an Training Du dauerhaft etablieren kannst, um den Energiebedarf zu haben der deine Polster verbrennt. Man spricht dann vom Zustand der Ketose, d.h. Dein Körper verbraucht (Depot)fett um Energie für den (Leistungs)umsatz zu gewinnen. Um dann Deine Ernährung für den Grundumsatz darauf auszurichten, damit es so bleibt. Vergiss nicht, Eiweiß ist ein Bau- und Reparaturstoff.
Ein paar Fakten, die Du selbst nach recherchieren kannst:
- KH werden immer vom Körper aufgespalten in Einfachzucker (lies dazu auch meinen Beitrag Low carb – ein Vorurteil)
- KH sind für den Körper nicht essentiell.
- Die Ketose hat gesundheitliche Vorteile, weil sie sich positiv auf den Gehirnstoffwechsel auswirkt und so z.B. Alzheimer vorbeugt.
- Werden dauerhaft ständig Energieüberhänge aus dem Glukosestoffwechsel produziert, aber nicht abgebaut, kann eine Insulinresistenz die Folge sein, d.h. Insulin wird nicht mehr in die Zellen aufgenommen. Diese Zellen könnten sich dann durch low carb, also die starke Reduzierung von KH erholen.
- Manche Menschen bekommen die sog. Ketogrippe, d.h. sie fühlen sich kurzzeitig müde und antriebslos. Übertreibe es nicht, sondern finde Dich langsam und Schritt für Schritt zurecht. Vielen Leuten ist geholfen, wenn sie zunächst ihre Gewohnheiten überdenken und manches davon lassen.
In diesem Beitrag sind meine persönlichen Erfahrungen zusammen gefasst. Für Deine Gesundheit bist Du selbst verantwortlich.
Derzeit halte ich mich bei 73,5 kg, fühle mich gesund, und freue mich wieder auf den Sport zu treiben.
Auch eine Art Genuss. mit allen Sinnen.